Foodie Call 2025: Essen statt Emotionen? Warum Gen Z Dates als Budget-Trick nutzt

Mann posiert überschwänglich mit Teller im Restaurant, Date fotografiert ihn – Foodie Call / Gratis-Essen beim Date.

Stell dir vor: Du gehst auf ein Date – und dein Gegenüber ist vor allem wegen des kostenlosen Dinners da. Kein Funke, kein Interesse, aber Hauptsache ein gutes Menü. Klingt bitter? Für viele junge Singles ist das 2025 Realität. Der sogenannte „Foodie Call“ – ein Dating-Trend, der 2025 wieder Wellen schlägt – erlebt ein Comeback – und diesmal steckt mehr dahinter als bloß schlechte Manieren.

Paar beim Dinner, Mann füttert Frau mit einem Löffel – romantische Szene als Symbolbild für „Foodie Call“ (Gratis-Essen beim Date).

Was steckt dahinter?

„Foodie Call“ bedeutet: Jemand sagt einem Date zu, obwohl der eigentliche Anreiz das kostenlose Essen ist. Romantik? Nebensache. Laut einer aktuellen US-Umfrage im Auftrag von Intuit geben 31 % der Gen Z zu, genau das schon einmal gemacht zu haben.
Und weil laut Bankenbefragungen über die Hälfte der jungen Erwachsenen monatlich kein Geld fürs Dating ausgibt, wird’s zur Strategie – Dates als Sparmodell, ein Beispiel dafür, wie sich das Dating-Verhalten der Gen Z 2025 verändert.

Kein Wunder – wer Miete, Lebensmittel und ÖPNV stemmen muss, überlegt sich zweimal, ob ein Drei-Gänge-Menü wirklich drin ist. Auch im Online-Dating zeigt sich dieser Spartrend: viele erste Dates werden bewusst einfacher gehalten.
Dazu kommt: Auf Social Media wird der „Date-für-Dinner-Hack“ inzwischen fast schon gefeiert. TikTok-Videos mit #foodiecall zeigen, wie „clever“ man sparen kann – und übersehen dabei, dass es eigentlich um Menschen geht, nicht um Mahlzeiten.

Echtheit schlägt Inszenierung: Warum ohne Make-up auf Tinder & Co. oft erfolgreicher ist, zeigen wir hier.

Woran du einen Foodie Call erkennst

Es gibt kein Patentrezept – aber manche Muster wiederholen sich. Wenn du diese Signale in Kombination bemerkst, lohnt sich genaues Hinschauen:

  • Früher Druck auf ein teures Setting: „Lass uns ins XY – das Menü ist der Hammer!“ Kaum Offenheit für einfachere Alternativen.
  • Fokus auf Location statt Person: Viele Fragen zu Küche, Drinks oder Reservierung – aber kaum echtes Interesse an dir.
  • Typisches Timing-Muster: Kommt spät, bleibt bis nach dem Hauptgang und verschwindet danach – inklusive Funkstille.
  • Zahlungs-Subtext: Kleine Hinweise wie „Man zahlt vorne am Tresen, oder?“ – oft mit der Erwartung, dass du übernimmst.
  • Zero-Investment davor oder danach: Kaum Chat vor dem Date, null Vorschläge danach.

Aber: Nicht jedes unharmonische Treffen ist gleich Berechnung. Manchmal passt’s einfach nicht – das gehört dazu. Entscheidend ist das Gesamtbild.

Warum das Thema gerade jetzt Wellen schlägt

Die Lebenshaltungskosten steigen, klassische Dinner-Dates wirken plötzlich wie ein Luxus. Stattdessen entstehen neue Rituale: schnelle, günstige Treffen im Alltag – Kaffee, Spaziergang, Streetfood statt Fine Dining.
Eigentlich eine schöne Entwicklung, wenn beide ehrlich sind. Aber wenn Dates zum Mittel gegen Geldsorgen werden, kippt die Dynamik.

Und das Phänomen ist älter, als viele denken: Schon 2019 sagten Forschende, dass rund ein Drittel der Frauen mindestens einmal einen Foodie Call gemacht hat. Der Unterschied: Damals war’s Ausnahme, heute ist’s fast Normalität.

Auch in Deutschland zeigen sich ähnliche Tendenzen: Viele junge Menschen berichten, dass sie seltener auf klassische Dinner-Dates gehen – aus Zeit- oder Geldgründen.

Paar geht Arm in Arm durch eine Altstadt – entspanntes erstes Date als Spaziergang, unkompliziert und ohne Kostenfalle.

Wie du dich schützt – ohne Misstrauen zu werden

Wenn du solche Situationen vermeiden willst, kannst du viel tun, ohne gleich zynisch zu werden:
Wähle für das erste Treffen ein unkompliziertes Setting – Kaffee, Spaziergang, Buchladen, Flohmarkt. So siehst du schnell, wer dich wirklich treffen will.
Sag offen: „Ich mag’s beim ersten Mal lieber locker.“ Das ist ehrlich, freundlich – und gibt die Richtung vor.

Auch hilfreich: das Thema Zahlen gleich entstressen. Ein kurzer Satz wie „Lass uns getrennt zahlen, fair für beide“ ist völlig okay. Wer damit ein Problem hat, zeigt oft schon, wo das eigentliche Thema liegt.

Mehr dazu? Date Knigge – wer zahlt beim ersten Date?

Und wenn du merkst, dass dein Gegenüber kaum echtes Interesse zeigt – freundlich bleiben, abbrechen, abhaken. Kein Drama, kein zweites Mal nötig.

Was das für modernes Dating bedeutet

„Foodie Calls“ sind kein Dating-Drama, sondern ein Spiegel unserer Zeit.
Finanzdruck, steigende Preise, unsichere Jobs – all das beeinflusst, wie wir daten.
Gerade im Online-Dating zeigt sich, wie sehr das Dating-Verhalten der Generation Z von diesen Faktoren geprägt ist – zwischen Echtheit, Erwartungen und wirtschaftlichem Druck.
Trotzdem: Ehrlichkeit bleibt die Grundlage. Wer Dates nur aus Kalkül nutzt, schadet dem Vertrauen auf beiden Seiten.

Der „Foodie Call“ reiht sich ein in aktuelle Entwicklungen wie Dating Fatigue
beide zeigen, wie sehr Dating 2025 von neuen Gewohnheiten geprägt ist.


Vielleicht ist der Trend aber auch ein Weckruf: Gute Dates müssen nicht teuer sein. Oft sagt ein 30-Minuten-Walk mehr aus als drei Gänge mit Kerzenlicht. Und wer wirklich zueinander passt, braucht kein Budget, sondern echtes Interesse.

Fazit

„Essen statt Emotionen?“ – das ist nicht das Drehbuch, das du willst.
Wenn du klar sagst, was du suchst, und Dates bewusst wählst, läuft jeder Foodie Call ins Leere. Denn am Ende zählt nicht, wer zahlt – sondern wer bleibt. Vielleicht der ehrlichste Trend im Dating 2025.